Beginn einer Freundschaft

1957 – Erste Kontakte beim Bezirksmusikfest in Nürtingen

Der Grundstein für die schon 65 Jahre bestehenden Freundschaft zwischen der Musikgesellschaft Münchenbuchsee und dem Musikverein Wolfschlugen wurde am 29. und 30. Juni 1957 in Nürtingen beim 8. Bezirksmusikfest des Bezirks Neckar/Alb gelegt.

Der Musikverein Wolfschlugen spielte am Samstagabend zur Unterhaltung auf und beteiligte sich sonntags am Wertungsspiel. Mit der Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“ von J. Offenbach erspielte sich der Musikverein Wolfschlugen einen 1. Rang. Bei diesem Bezirksmusikfest war auch die Musikgesellschaft Habstetten aus der Schweiz zu Gast.

Die Wolfschlugener schon eifrig bemüht um das Programm zum 30-jährigen Bestehen des Musikvereins im folgende Jahr 1958, fragten ihren Dirigenten Stadtkapellmeister Gerhard Zinke, ob er keine Kapelle aus der Schweiz wisse, die man nach Wolfschlugen einladen könne. Herr Zinke wandte sich darauf an den Dirigenten der Musikgesellschaft Habstetten Herrn Roger Gindrat, der gleichzeitig auch Dirigent bei der Musikgesellschaft Münchenbuchsee war. Diesem Gespräch der beiden Dirigenten ist es zu verdanken, dass die Freundschaft zwischen den beiden Vereinen geknüpft werden konnte. Ebenso unterstützte auch der Präsident Paul Stettler von der Musikgesellschaft Münchenbuchsee diesen Plan wohlwollend, so dass es schließlich zu einem Besuch der Musikgesellschaft kam.

 

1958 – Erster Besuch beim Kreismusikfest zum 30-jährigen Bestehen des MVW

Am 14. Juni 1958 war nun das große Ereignis. Der Musikverein Wolfschlugen feierte vom 14.bis 16. Juni 1958 sein 30jähriges Bestehen verbunden mit dem 7. Kreismusikfest Filder.

Schriftführer Willy Ladner verewigte die ersten Stunden dieses Treffens vor dem Wolfschlugener Rathaus in der Chronik mit folgendem Wortlaut:
„Am Samstag gegen 17.00 Uhr wurden die Gäste in Wolfschlugen begrüßt. Mit dem Zug in Stuttgart angekommen, wurden sie von einer Delegation mit einem Bus nach hier gebracht. Sehr herzlich wurden sie empfangen. Der Musikverein spielte einen schneidigen Marsch und begeistert hörten die Gäste zu. Als erster „Redner“ begrüßte Gisela Raisch, eine Tochter von Gottfried Raisch, die Schweizer Gäste mit einem Gedicht und überreichte dem Dirigenten einen Strauß roter Nelken. Für die Zuschauer sowie die Gäste ein rührender Augenblick.

Bürgermeister Mayer hieß die Gäste herzlich willkommen und wünschte ihnen einige schöne Tage.
Im Auftrag der Gemeindeverwaltung überreichte er eine Tischstandarte. Mit großer Freude und sichtlich überrascht wurde sie vom Präsidenten Paul Stettler entgegengenommen.

So begann drei Tage Freundschaft, Kameradschaft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das für die Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Es wurden viele private Kontakte geknüpft die heute noch Bestand haben. Bei der tränenreichen Verabschiedung versprachen die Wolfschlugener einen Gegenbesuch gleich im folgenden Jahr. Doch ein unbekannter Feuerteufel schlug in Münchenbuchsee zu. Drei Bauernhöfe gingen in Flammen auf. Das ganze Dorf stand unter Schock. So wurde das vorgesehene Treffen auf unbestimmte Zeit verschoben.

1960 – Treffen in Münchenbuchsee

Aus der Chronik der Musikgesellschaft Münchenbuchsee

„Ein Jahr später war es dann doch soweit: Am 18. Juni 1960 hielten die Wolfschlugener mit Pauken und Trompeten in Münchenbuchsee Einzug. Sie eroberten das Dorf im Sturm. Schon am Samstagabend in der Festhütte wurden sie mit Beifall geradezu überschüttet. Sympathien holten sie sich auch am Sonntagmorgen beim Frühschoppenkonzert und am Nachmittag beim Umzug durch das Dorf.

Der Abschied am Montagvormittag soll verschiedenen Gastgebern und Besuchern „Tränen in die Augen getrieben“ haben. Nun folgten weitere Begegnungen die alle nicht an Herzlichkeit verloren und immer wieder zu neuen Freundschaften führten.“